Viele Probleme in unserem Leben haben mit Partnerschaften zu tun. Dabei ist Partnerschaft im weitestens Sinne gemeint und schließt die Partnerschaft zwischen Familienmitgliedern (Mann-Frau-Kinder-Eltern) ebenso ein wie Partnerschaften im Beruf (zwischen Kollegen und Vorgesetzten). Alle zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir eingehen, sind also im weitesten Sinne Partnerschaften.

 

Dieses Thema wird wohl deshalb auch am meisten gestellt.

Aphthen

 

Eine Klientin leidet seit genau einem Jahr (August 2012) unter diesen schmerzhaften Entzündungsherden im Mund. Zahnärzte können nicht helfen und die auf dem Markt befindlichen Salben und anderen Mittel haben so gut wie keine lindernde Wirkung. Sicher kann sich jeder vorstellen, wie nervig diese ständigen Schmerzen im Mund sind und so beschlossen wir, das Thema zu stellen, um zu gucken, wo der Ursprung für diese körperliche Symptomatik liegen könnte.

 

Während die Klientin mir ihre Geschichte zur Entstehung der Aphthen erzählte, stellte ich auf das Blatt einige Figuren: die Klientin selbst, ihren Ehemann, einen großen roten Klotz (als die Aphthen) und eine kleine rote Spielfigur aus dem „Mensch-ärgere-dich-nicht“ – Spiel. Wir sprachen über diese Aufstellung und über den Ehemann. Die Klientin schilderte ihn mir als ausgeglichenen und stets freundlich. Er sei einer, den nichts aus der Ruhe bringen könne. Gleichzeitig wusste ich, dass ihr Ehemann in den vergangenen Lebensjahren öfter erkrankt war, bis hin zu Tumoren an den Speicheldrüsen, woran er mehrmals operiert werden musste.

Auf dem Blatt prüften wir, wem das Problem (roter Klotz) eigentlich denn nun gehören würde. Die Klientin sagte, es wäre nicht ihrs. So schoben wir den Klotz zu ihrem Mann. Nun, so ganz passte das auch noch nicht…Wir werden sehen. In diesem Moment erschloss sich mir der Sinn dafür, dass ich das Problem weder ihr noch ihm zuordnen konnte, nicht.


Aus einer Idee heraus fragte ich die Klientin, ob sie mir sagen könne, wie viele dieser Aphthen sie im Mund hätte. Sie sagte, es seien fünf Stellen, eine davon sei größer als die anderen. „Kannst Du diesen fünf Aphthen einen Namen geben?“, fragte ich weiter. Sofort fielen ihr fünf „Namen“ ein – es waren fünf schwerwiegende Operationen, die ihr Mann in seinen letzten Lebensjahren über sich ergehen lassen musste. Jede dieser Operationen hatte einen besonderen Schweregrad und war hochgradig emotional belastet aufgrund einiger dazugehöriger Vorfälle. Und das hatte in der Klientin schwere Traumen oder Schocks ausgelöst. Diese zeigten sich entsprechend in diesen Konfliktherden in der Mundschleimhaut.


Wir bearbeiteten jeden dieser Konflikte, indem wir uns die vergangenen Operationen noch einmal anschauten und darüber sprachen. Ich legte diese fünf Konflikte in Form von Holzkugeln auf das Blatt, stellte die Klientin in die Mitte und bat sie, zu jeder dieser alten Themen ein wenig etwas zu erzählen. Normalerweise nutze ich EFT für diesen Vorgang, aber meine Klientin mag diese Technik nicht. Wir versuchten in dieser Art, die alten Energien abzulösen, die meine Klientin noch an diese schockierenden Erlebnisse banden.


Am Ende des Prozesses stellte ich die Klientin und ihren Mann mit all seinen Problemen in eine liegende 8 und ich bat sie, sich von ihrer Rolle als Träger seiner Probleme zu verabschieden. Sie sprach die Absicht aus, ihrem Mann zwar immer zur Seite stehen zu wollen, aber nicht mehr seine Probleme mitzutragen. Sie würde mitfühlen, aber nicht mehr mitleiden.


Das Resultat am nächsten Tag war ein deutlich gelindertes Schmerzempfinden. Ich denke, man muss in diesem Fall noch ein wenig nacharbeiten, damit die Aphthen auch tatsächlich abheilen können und nie wiederkehren.

 

Noch eine Anmerkung: Die Bewandnis mit dem Problem, welches ich zunächst weder ihm noch ihr zuordnen konnte, war wohl offensichtlich die, dass es SEINE Probleme waren, die SIE aus Liebe zu ihrem Mann mittrug (mitleiden statt mitfühlen).