Eine Klientin erzählte mir, dass sie genervt und traurig ist, weil es in ihrem Leben irgendwie nicht weiter geht: sie ist arbeitslos, hat keinen Partner und auch sonst läuft nicht alles „rund“.

Während sie erzählt, stelle ich sie mitten auf ein Blatt. Einem Impuls folgend, male ich einen gelben Kreis um sie herum. Ich finde das Bild ziemlich nichtssagend in diesem Stadium. Oder sagt es doch etwas? Sie steht ja in der Mitte des Blattes, mittendrin sozusagen. Aha, aber wo mittendrin? Mein Bedürfnis ist es, sie auf einige Karten der Heilapotheke zu stellen. Ich bitte sie, diese Karten zu ziehen und unter sich zu legen. Die Figur ist wieder Hello Kitty, nennen wir doch meine Klientin wieder so. Die Energien fühlen sich teils gut an, teils als würde noch etwas fehlen. Ich lasse sie eine Schlüsselkarte ziehen. Auf dieser steht „Schock – erste Liebe oder erster Sex“. Ja, das wäre nicht so berauschend gewesen, erinnert sie sich. Als Schock stellt sich die Situation aus heutiger Sicht nicht dar. Möglich, dass die Zeit einen Weichzeichner über das Thema gelegt hat. Während wir darüber reden, male ich lauter Striche vom Kreis weg, wo die Klientin auf den Heilsymphonie-Karten steht. Es sieht nun aus, als würden lauter Sonnenstrahlen von dem runden Kreis abgehen. Noch immer ist das Bild nicht vollendet. Wir schauen auf das Blatt. Was nervt Dich gerade am meisten in Deinem Leben? „Mich nervt dieses Amt, diese Abhängigkeit, diese Willkür…“. „Abhängigkeit“, schreib ich als Überschrift auf das Blatt. Gibt es da noch mehr Abhängigkeiten im Leben? Oh ja! Nun weiß ich, wofür ich die Strahlen gezeichnet habe. Sie stehen jeweils für eine Abhängigkeit, die wir benennen. Ich schreibe an jeden Strahl eine dieser Abhängigkeiten. Sieben Strahlen, sieben Abhängigkeiten. Dazu zählen unter anderem die (gefühlte) Abhängigkeit von Liebe, Sex, materiellen Werten, dem Amt, der Familie…In meinem Inneren fühle ich die Gewissheit, dass wir nur frei sein können, wenn wir uns von ALLEN Abhängigkeiten loslösen.

Abhängig sein von etwas bedeutet in meinem Verständnis, nicht frei zu sein für etwas, was gern freiwillig in unser Leben treten wollen würde. Klingt ein wenig philosophisch und abgedreht, aber mein Gefühl dazu ist unbeschreiblich. Ich stelle der Klientin einen Bergkristall und einen Rosenquarz sowie einen geistigen Helfer in den Kreis und pendle über dem Bild mit der Bitte um Heilung und Transformation aller Abhängigkeiten.
Die Klientin fühlt sich sehr gut und meint, es wäre ihr grad nicht mehr so schwer, wenn sie an alle ihre derzeitigen Probleme zu denkt. Nach einer Weile frage ich sie, wie sie die einzelnen aufgezählten Abhängigkeiten empfindet. Vier von den sieben genannten kann sie gefühlsmäßig nicht mehr empfinden und malt ein großes rotes Kreuz mitten auf den Strahl, als symbolische Abtrennung von dieser Abhängigkeit. Wir arbeiten weiter, bis alle geklärt sind.

Das war wieder einmal eine spannende Aufstellung auf dem Papier. Die Energien fühlte sogar ich als befreiend und erlösend.

Somit hat dieser Prozess auch was mit mir zu tun, was? Na ja, wie jeder Prozess halt, durch den ich einen Klienten führe.