Viele Probleme in unserem Leben haben mit Partnerschaften zu tun. Dabei ist Partnerschaft im weitestens Sinne gemeint und schließt die Partnerschaft zwischen Familienmitgliedern (Mann-Frau-Kinder-Eltern) ebenso ein wie Partnerschaften im Beruf (zwischen Kollegen und Vorgesetzten). Alle zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir eingehen, sind also im weitesten Sinne Partnerschaften.

 

Dieses Thema wird wohl deshalb auch am meisten gestellt.

Eine Partnerschaft, die gerade erst begonnen hatte, war auch gleich wieder zu Ende. Was ist geschehen?
Ich bat die Klientin, sich und den Partner auf das Blatt zu stellen. Sie stellte den Partner in die eine Ecke des Blattes, sich selber diagonal gegenüber in die andere Ecke. „Meine Figur sieht aus, als hätte sie die Faust ausgestreckt. Aha. Sehr symbolträchtig, wie ich fand. Die Figuren standen einander auch gegenüber, als würde jeder im Boxring in einer Ecke stehen. „Wie fühlt sich das an, wenn Du Dich in die Szene einfühlst?“, fragte ich. „Ich würde am liebsten das Blatt verlassen“, meint die Klientin und zog ihre Figur vom Blatt. Okay, aber die Lösung wäre das nicht. Nein, das ist keine Lösung.

Etwas auf dem Blatt fehlte, war mein Gefühl. Ich wusste noch nicht, wo die Reise hingehen würde und was da fehlte. Ich bat die Klientin, sich aus dem Kramkorb etwas auszusuchen, was für das stand, was da auf dem Blatt fehlte. Es war eine blauer Holzbaustein in Form einer Säule. Sie stellte diese Säule auch sehr dicht bei sich auf. Da ich noch immer kein Gefühl dafür bekam, was die Säule repräsentierte, bewegte ich die Säule mal näher zu ihr, mal stellte ich sie zu dem Partner und bat sie dabei immer, sich einzufühlen und mir zu sagen, wie sich das anfühlen würde. Energetisch interessant war immer der Standpunkt der Säule in ihrer Nähe.
Okay, wir wissen nicht, für welches Problem genau die Säule steht, aber das "Problem" gehörte zu ihr. Wir werden mal klopfen. An der Säule. Während meine Klientin klopfte, sprach ich dann also wieder Sequenzen, in denen ich der Säule dankte, dass sie sich gezeigt hätte, wir zwar im Moment nicht wüssten, wer sie wäre, aber es gut sei, dass sie grad jetzt da wäre und dass sie die Klientin vielleicht vor etwas bewahren wollte….Alles fühlte sich stimmig an, die Säule verwandelte sich und wurde weicher, heller. Die Klientin wollte sie auf meine Frage hin durch etwas anderes ersetzen. Wir legten einen Kristallsalzklumpen aus meiner Lampe stattdessen auf das Papier. Sie erwähnte, dass das Problem ihr Selbstschutz gewesen sei. Sie wollte sich nicht in die Beziehung fallen lassen, irgendetwas fühlte sich nicht 100 % stimmig an in dieser sich neu anbahnenden Partnerschaft. Trotz aller Komplimente und schönen Worte. Ich zog zur Ergänzung eine OH-Karte. Auf dieser stand „Spiel“. Und noch eine Karte. Auf dieser stand „Kinder“. Okay, das schien nicht ganz abwegig. Wir assoziierten, was die Karten an Möglichkeiten der Kombination hergaben. Welches Spiel haben die Zwei da miteinander gespielt? Und haben sie sich möglicherweise wie Kinder verhalten? Ja, jeder auf seine Weise.

Das Spiel war dasselbe, wie die Klientin es schon einmal im Leben mit genau diesem Partner erfahren hatte, meinte sie. Die beiden waren vor ca. 20 Jahren ein scheinbar glückliches Paar, dann verloren sie sich aus den Augen, weil er Partner sich plötzlich aus der Beziehung geschlichen hatte. Sinnbildlich drehte er sich um damals und ging, ohne ein Wort zu verlieren, ohne sich zu erklären. Diesmal lief es ziemlich genau so. Man hatte sich nach dieser langen Zeit wiedergefunden, viel gechattet, der Mann hat viele Komplimente verteilt und den Eindruck erweckt, er wäre wieder total verliebt (wie damals auch), man hat sich zweimal getroffen, diese Treffen verliefen harmonisch und schön (wie damals auch) und trotzdem kam ein drittes Treffen nicht mehr zustande, weil es plötzlich kein Angebot und scheinbar kein Interesse mehr von Seiten des Mannes gab. Meine Klientin war konsterniert über sein plötzliches Desinteresse und als sie auf ihre Bitte nach einem Terminvorschlag seiner Wahl für ein Treffen keine Antwort erhielt, teilte sie ihm mit, dass sie ihren gemeinsamen Mailverkehr nun löschen würde. Sie glaubte, sie sei mit sich im Reinen, als sie das tat (und hatte es mir so auch in einer Email glaubhaft vermittelt). Daraufhin schrieb er nur "Okay" zurück. Sehr unbefriedigend, oder? Er wollte nichts wissen, sie hätte aber schon gern gewusst, was gerade lief oder eben nicht, was da gerade so los wäre und woran es wohl läge usw. Sie fragte ihn nicht, sondern nahm es hin, um sich im Stillen zu ärgern.
Einfach so, ohne Erklärung, genau wie damals, war es wieder vorbei. Auch damals hatte sie nicht hinterfragt. Aber sich die Schuld gegeben.

Ich bat meine Klientin, die noch sichtlich bedrückt war, sich ein paar Karten aus der Heilapotheke zu nehmen und diese unter ihre Figur zu legen. Ich bat sie, das gleiche für den Mann zu tun. Sie sollte jetzt die Gelegenheit nutzen, das auszusprechen, was sie ihm nicht mehr sagen konnte oder nicht mehr gefragt hatte, weil er wieder einmal so desinteressiert und sprach-los war. Sie sprach alles aus und die Energien auf dem Blatt wandelten sich spürbar. Ich hatte das Gefühl, das gestellte Bild verändern zu können. Ich legte die OH-Karte zwischen die beiden Figuren und schob diese jetzt so, dass sie einander gegenüber standen und die Karte zwischen ihnen zu liegen kam. Die Boxring-Situation war aufgehoben. Wie sich das anfühlt, wollte ich wissen. Gut, sagte sie Klientin, das sei okay. Also keine Flucht mehr vom Blatt? Nein. Wir sprachen über das Vorgefallene und meine Klientin sagte, sie hätte sich verändert mit den Jahren. Früher hätte sie an sich gezweifelt, sich für nicht gut genug für den Mann empfunden, sie hätte versucht, sich anzupassen, zu verändern und heute – sei es ganz anders. Sie hätte nicht das Gefühl, sich verändern zu müssen, sich anpassen zu wollen, sich wegen ihrer Figur Gedanken machen zu müssen usw. Eine sehr schöne Erkenntnis, wie ich fand. Ich beglückwünschte meine Klientin zu ihrem jetzigen Selbstverständnis. Die kurzfristige Liason von vor einer Woche konnten wir energetisch gut lösen, die Klientin war nun entspannt und fühlte sich ruhiger. Gut so.

Um die energetischen Verbindungen aus der früheren Partnerschaft noch zu lösen, ließ ich die Klientin um die beiden Figuren eine liegende 8 malen. Die OH-Karten hatte ich vom Blatt genommen. Ich bat meine Klientin, all die alten und belastenden Energien auszuatmen und zurück zu geben, alle Päckchen, die sie möglicherweise damals übernommen hatte, ebenfalls an den Partner zurück zu geben und sich anschließend ihre Kraft und Energie, die sie damals in die Partnerschaft investiert hatte, durch tiefes Einatmen zurückzuholen. Es fühlte sich gut an, sagte sie und am Ende konnte sie die liegende 8 noch durchtrennen, was symbolisch dafür stand, dass beide Seelen nun getrennte Wege gehen und einander in Zukunft in Achtsamkeit und Respekt begegnen können, ohne dass noch negative Verbindungen irgendeiner Art zwischen ihnen existierten. Wir werden sehen, was in Zukunft geschehen darf. Am Ende der Sitzung malte meine Klientin gedanklich bereits neue Bilder für eine zukünftige Partnerschaft...